Was es heißt, Fahrer in der Corona-Pandemie zu sein
Während so einige Menschen in der Corona-Pandemie von zuhause arbeiten, ist das für die Fahrerinnen und Fahrer des DRK-Kreisverbands nicht möglich. Schulkinder, Senioren und Erkrankte sind auf sie und die Fahrten durch Potsdam, Potsdam-Mittelmark und das Havelland angewiesen.
Egal, ob Verlegungen, Dialysefahrten, Essentransporte oder Fahrten zu Impfzentren: Lutz Hofmann übernimmt auch in der Corona-Pandemie als Fahrer der DRK-Fahrdienste Potsdam/Brandenburg alle möglichen Touren und bringt Menschen von A nach B.
Trotz der Corona-Lage hat sich seine Begeisterung für seinen Beruf nicht verändert. "Ich fühle mich sauwohl und die Arbeit macht mir eine Menge Spaß", sagt der 54-Jährige. Dabei ist er viel mehr als bloß Fahrer, wie er von seinen Fahrten weiß. "Wir sind auch immer Psychologen für unsere Fahrgäste und sprechen ihnen Mut zu, wenn sie ihn brauchen", sagt Lutz Hofmann.
Natürlich hat auch er gemerkt, wie seine Fahrgäste distanzierter geworden sind, um sich vor einer Corona-Infektion zu schützen. Auch er mache sich seine Gedanken, um sich und die Gesundheit seine Mitmenschen, trägt eine Maske während der Fahrt und desinfiziert das Fahrzeug nach jeder Tour.
Mehr Respekt und Entgegenkommen im Straßenverkehr als Wunsch
Angst vor Corona hat er nicht. "Man sollte Respekt, aber keine Angst vor Corona haben. Und ein größtmögliches Maß an Sicherheit schaffen", sagt Lutz Hofmann. Auch, wenn ihn die Märkische Allgemeine Zeitung als Corona-Alltagsheld porträtiert hat: Als Held sieht er sich nicht, eher als "kleines Zahnrad eines großen Getriebes", wie er sagt. Für ihn sind eher Rettungskräfte und Feuerwehrleute Heldinnen und Helden.
Er ist froh, dass er mit Fahrten zu Brandenburger Impfzentren dazu beiträgt, dass Menschen ihren Corona-Schutz erhalten. Bei seinen Touren kommt es aber auch immer wieder zu Situationen, die ihn ärgern. "Wenn ich einen Rollstuhlfahrer fahre, muss ich manchmal eben eine schmale Straße blockieren", erzählt er. Immer wieder erlebe er aggressives Hupen und Pöbeleien. "Nach meinem Gefühl hat die Ignoranz durch Corona zugenommen. Die Ungeduld ebenso." Genau aus diesem Grund wünscht er sich für seinen Job zwei Dinge: mehr Respekt und Entgegenkommen.