„Ganz saubere Sache“: Warum Kerstin Eisenhauer so gerne in der Industriereinigung der DRK-Werkstatt Potsdam arbeitet
Die DRK-Werkstatt in Potsdam beschäftigt rund 170 Menschen mit geistigen, psychischen sowie körperlichen Behinderungen in verschiedenen Arbeitsbereichen. Mit dabei ist auch Kerstin Eisenhauer. Sie arbeitet schon seit 1998 in der DRK-Werkstatt. Im Gespräch mit Werkstatt-Sozialarbeiterin Stefanie Rohne blickt sie auf mehr als 25 Jahre zurück und erzählt, warum ihr die Arbeit in der Industriereinigung großen Spaß macht.
Stefanie Rohne: Liebe Kerstin, du bist zu mir gekommen und hast gesagt, du würdest gerne deine Arbeit vorstellen. Das finde ich prima. Daher führen wir jetzt ein Interview. Danke für deine Bereitschaft dazu. Wie lange arbeitest du schon bei uns in der DRK-Werkstatt Potsdam?
Kerstin Eisenhauer: Das weiß ich schon gar nicht mehr. Das müsste doch bei euch im Computer stehen (lacht). Genau weiß ich es jetzt nicht, aber ich glaube, dass ich schon an die 25 Jahre auf dem Buckel haben müsste.
Das ist schon eine sehr lange Zeit. In welchen Bereichen hast du schon in der Werkstatt gearbeitet?
K. Eisenhauer: Angefangen habe ich im Arbeitstrainingsbereich und dann ging es in den Holzbereich. Danach habe ich mit Kabeln gearbeitet und danach in der Montage weitergemacht.
Anschließend haben wir angefangen für Gillette Kisten sauber zu machen im Haupthaus und ich habe in der Außengruppe für Lidl im Lager gearbeitet. Als meine Mutter gestorben ist, war das dann aber zu schwer für mich und ich bin in die Außenstelle Rehbrücke gekommen. Dort fühle ich mich wohler als im Haupthaus. Drüben bin ich Gast (lacht).
Industriereinigung der DRK-Werkstatt Potsdam: „Die ganze Arbeit macht mir Spaß.“
Wie sieht deine Arbeit gerade aktuell aus, was machst du?
K. Eisenhauer: Jetzt arbeite ich in der Industriereinigung in der Außenstelle. Wir reinigen unter anderem für die Firma Endress+Hauser mit Sitz in Stahnsdorf. Dabei werden Plastikboxen und Zwischenlagen gewaschen und abgetrocknet.
Da kommen v.a. Drucksensoren rein. Ich mache die sauber. Ein Kollege stellt mir die Palette mit den gestapelten Boxen an meinen Arbeitsplatz. Es gibt 12er-, 7er- und 5er- Boxen.
Die Zwischenlagen kommen zuerst in eine Gitterhalterung und dann mit den Boxen in einen großen Waschautomaten. Der wäscht dann in zehn Minuten alles sauber. Dann sprühe ich die Teile mit Druckluft sauber und trockne sie ab. Manchmal muss ich mit einem Handtuch auch nachtrocknen. Dann kommt auf jede gewaschene Box ein Etikett und die Box wird auf eine neue Palette gestapelt.
Was macht dir besonders Spaß an dieser Arbeit?
K. Eisenhauer: Die ganze Arbeit macht mir Spaß. Es ist immer gut, wenn was zu tun ist. Und ich kann allein arbeiten, das finde ich gut.
Kerstin Eisenhauer zu ihrer Arbeit in der Industriereinigung: „Die will ich auf jeden Fall weitermachen.“
Was muss man können, um diese Arbeit gut hinzubekommen?
K. Eisenhauer: Man muss gut die Zahlen zuordnen können. Denn es gibt 12er-Kisten, 7er- Kisten und 5er-Kisten, die muss man unterscheiden können. Und man steht viel bei der Arbeit. Man kann sich aber auch zwischendurch hinsetzen. Ich habe dafür einen eigenen Stuhl.
Verstehst du dich mit deinen Kollegen denn gut?
K. Eisenhauer: Ja, mit meinen Kollegen verstehe ich mich auch gut gerade.
Und gibt es noch Dinge, du in deinem Bereich gerne lernen möchtest?
K. Eisenhauer: Ich bin zufrieden. Ich gehe auch bald in Rente, bis dahin will ich meine jetzige Arbeit auf jeden Fall weitermachen.
Das klingt doch gut. Ich danke dir für das Interview und wünsche dir weiterhin ganz viel Spaß und Erfolg bei deiner Arbeit.
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