Erste Hilfe und KatRetter-App: Warum Ersthelferinnen und Ersthelfer so wichtig sind
Im Bürgerhaus Bornim hat Ende März ein vom Potsdamer Bürgerbudget geförderter Erste-Hilfe-Kurs stattgefunden. Menschen aus sechs Potsdamer Ortsteilen konnten ihn nutzen, um sich kostenfrei zur Ersthelferin bzw. zum Ersthelfer ausbilden zu lassen. Neben Grundlagen der Ersten Hilfe hat auch die KatRetter-App einen Schwerpunkt des Kurses gebildet.
Rund 70.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Ohne Ersthelferinnen und Ersthelfer, die vor dem Eintreffen des Rettungsdiensts mit Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen, überleben rund zehn Prozent der Betroffenen einen derartigen Vorfall. Darum ist es insbesondere im ländlichen Raum essenziell, als Ersthelferin und Ersthelfer in Notfällen zu helfen. Denn: Sind Ersthelferinnen und Ersthelfer vor Ort, steigt die Überlebenschance auf rund 34 Prozent.
Um einerseits Erste-Hilfe-Grundlagen wie das Anlegen eines Kopfverbands, die stabile Seitenlage und den Umgang mit Bewusstlosen aufzufrischen, aber andererseits auch Menschen als Ersthelferinnen und Ersthelfer für die KatRetter-App zu gewinnen, hat am 26. März 2022 ein Erste-Hilfe-Kurs in Potsdam-Bornim stattgefunden.
Potsdamerinnen und Potsdamer aus Golm, Grube, Eiche, Nedlitz, Bornim und Bornstedt haben sich vor Ort kostenfrei zu Ersthelferinnen und Ersthelfern ausbilden lassen können. Mit dabei waren sowohl junge Erwachsene, die den Erste-Hilfe-Kurs für ihren Führerschein benötigten, aber auch ältere Erwachsene, die ihr Erste-Hilfe-Wissen aufgefrischt haben. „Es war wirklich eine hohe Motivation sowie ein großes Interesse im Kurs. Nicht nur bei den Erste-Hilfe-Grundlagen, sondern auch bei der KatRetter-App“, sagt Gerrit Ohnesorge, der den Erste-Hilfe-Kurs geleitet hat.
KatRetter-App als Chance für Notfälle im ländlichen Raum
Dabei hat er es absolut positiv empfunden, dass die KatRetter-App einen Schwerpunkt im Erste-Hilfe-Kurs bildete. „Egal, ob bei starken Blutungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall: Bei gesundheitlichen Notfällen zählt jede Minute. Und wenn durch die KatRetter-App Ersthelferinnen und Ersthelfer vor dem Rettungsdienst da sind, kann genau diese Zeit entscheidend zum Ausgang der Notlage beitragen“, sagt Gerrit Ohnesorge.
Beispielsweise im ländlichen Raum wie im Hohen Fläming, wo der Rettungsdienst manchmal 15 Minuten bis zum Ankommen benötigt, kann die KatRetter-App dafür sorgen, dass sich Notsituationen durch Ersthelferinnen und Ersthelfer entspannen. „Das Gute ist: Durch die App entsteht ein Netzwerk aus Ersthelfern, First Respondern und noch höher qualifiziertem Personal. Umso mehr mitmachen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Betroffene Notfälle gut überstehen“, sagt Erste-Hilfe-Ausbilder Gerrit Ohnesorge.
Der kostenfreie Erste-Hilfe-KatRetter-Kurs wurde 2021 vom Bürgerbudget Potsdam gefördert. Juliane Henze als Fachbereichsleiterin Erste-Hilfe / Breitenausbildung im Kreisverband hatte den Kurs als Projektidee eingereicht. Eine Idee, die die Jury überzeugte. „Ich habe zum ersten Mal für das Förderprojekt eine Idee eingereicht und es hat direkt geklappt. Das ist eine tolle Wertschätzung unserer Arbeit“, sagt Juliane Henze.
Lesen Sie auch: